Vielseitige Perspektiven auf dem WordCamp Thessaloniki 2018

Wordcamp Thessaloniki 2018 Recap

WordPress ist vielseitig und so auch WordCamps! Inpsyder David Remer ist nach Griechenland gereist, um vom 15. Bis 16. Dezember am WordCamp Thessaloniki teilzunehmen. Gewinne hier einen Eindruck von der Community und ihren vielseitigen Perspektiven auf wichtige Themen!

Vom 15. bis zum 16. Dezember fand das WordCamp Thessaloniki statt. Ich hatte mich mit einem Talk zum Thema Akzeptanztests auf dem WordCamp beworben und war sehr glücklich darüber, dass mein Talk tatsächlich angenommen wurde. In diesem kleinen Recap möchte ich meine Eindrücke vom Camp – wenn auch etwas verspätet – zusammenfassen und vor allem den Organisatoren und Organisatorinnen für ihre großartige Arbeit danken!

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Thessaloniki liegt im Norden Griechenlands und ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Nachdem es in Athen in den Jahren zuvor schon einige WordCamps gegeben hatte, lag es nahe, die Veranstaltung einmal weiter nach Thessaloniki ziehen zu lassen und auch die dortige Community stärker einzubeziehen.

Da dies erst mein zweiter Talk auf einem WordCamp war und mein erster Talk auf Englisch, war ich entsprechend nervös. Am Abend vor dem Camp fand ein sogenanntes Speakers Dinner statt. Hier habe ich in vielen Gesprächen mit den Leuten dort festgestellt, dass ich nicht der einzige war, dem es so ging. Das hat mir sehr geholfen!

Am nächsten Tag ging es dann um viertel nach neun los. Insgesamt gab es zwei Tracks und neben einem Talk auf Griechisch fand sich fast immer auch ein Talk auf Englisch. Ich war überrascht, wie viele Mitglieder der deutschen Community gekommen sind! Neben Ralf, der hier seine Eindrücke schildert, waren auch “unsere” Globetrotter Michaela und Florian mit von der Partie.

Über Diversität in WordPress

Zuerst besuchte ich die Session “WordPress and the problem of Diversity”, welche von Maziar Firuzmand gehalten wurde. Für mich war dieser Talk eigentlich das Highlight des Camps:

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Maziar kommt ursprünglich aus dem Iran und gründete Artbees, welche auf Themeforest unter anderem das bekannte JupiterX Theme anbieten. Ich kannte den Namen Artbees und erinnerte mich dunkel an das Theme. Ich glaube, es ist mir ein oder zweimal während meiner Zeit als Freelancer begegnet. Da ich mich nie näher mit Artbees beschäftigt hatte, hätten die Leute dahinter genauso gut aus Idaho stammen können. Es war faszinierend zu hören, mit welchen Schwierigkeiten Artbees zu kämpfen hatte, schlicht aus dem Grund, dass sie aus dem Iran stammen.

Über die Lehre und Gutenberg

Spannend war auch der Talk von Lena Lekkou über die Informationsarchitektur in WordPress. Leider konnte ich dem Talk selbst nicht folgen – so gut ist mein Griechisch nicht. Aber ich konnte mich zuvor auf dem Speakers Dinner ausführlich mit Lena unterhalten. Sie unterrichtet Webentwicklung an der SAE Athen und wir sprachen ausführlich über die Schwierigkeit, Studierenden WordPress oder generell Webentwicklung beizubringen. Um ehrlich zu sein, wüsste ich gar nicht, wo man da am besten anfängt.

Wir unterhielten uns auch über Gutenberg. Aus ihrer Sicht brachte die Einführung zwei Probleme mit sich: Es ist zum einen schon schwer genug, Anfängern PHP mit Hilfe von WordPress beizubringen. Eine komplett neue Architektur macht die Sache nicht einfacher. Zum anderen befürchtete sie, dass es ihr noch schwerer fallen würde, ihre Studierenden an die Programmierung heranzuführen, wenn man mit Hilfe von Blöcken einfach hochkomplexe Designs entwickeln kann ohne dabei ein einziges Mal eine IDE (integrierte Entwicklungsumgebung) zu öffnen.

Der Gedankenaustausch mit Lena eröffnete mir ganz neue Perspektiven auf WordPress und Gutenberg, über welche ich so bisher noch gar nicht nachgedacht hatte. Aber wie man heutige Webentwicklung – das ganze Paket aus HTML, CSS, Javascript+++, PHP oder anderen und CMS – Studierenden in nur ein oder zwei Jahren beibringen soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

Akzeptanztests in WordPress

Nach Lena war ich dann mit meinem Talk über Akzeptanztests in WordPress dran. Wie wir bei Inpsyde Akzeptanztests anbieten, habe ich schon einmal in diesem Beitrag beschrieben. Als Mitglied des Pluginkollektivs konnte ich zusätzlich auf unsere Erfahrungen mit Antispam Bee zurückgreifen und versuchte, die Idee von Behat und unserem Setup in Antispam Bee auf circa 30 Minuten zu kondensieren. Ich hoffe, dass mir das einigermaßen gelungen ist:

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Auf dem WordCamp Thessaloniki Contributor Day habe ich mich übrigens auch auf Antispam Bee konzentriert, um einige Ideen auszuprobieren, die ich im Kopf hatte. Besonders gefreut hat es mich, dass ich Fotis Pastrakis dafür gewinnen konnte, das Plugin auf Griechisch zu übersetzen!

Gutenberg im Rückblick

Später gab es noch eine Paneldiskussion zum Thema Gutenberg. Neben Lena und Maziar waren dort auch Stefanos Togoulidis von Automattic und Gerasimos Tsiamalos, Co-Founder von CSSIgniter, vertreten. Das erwies sich als eine interessante Kombination! Mit Gerasimos und Maziar hatten wir also zwei Theme-Entwickler, mit Stefanos einen Vertreter von Automattic. Und Lena brachte als Professorin die Perspektive der Lehre mit in die Diskussion ein. Es gab zahlreiche Wortmeldungen aus dem Publikum. So beispielsweise von Konstantinos Xenos, welcher noch einmal das Geschehen rund um Gutenberg aus seiner Sicht als langjähriger WordPress Contributor Revue passieren ließ. Konstantinos ist einer jener Entwickler, die das Privacy Projekt in WordPress vorantreiben und an den GDPR-Tools in WordPress arbeiten.

Fazit: WordCamp Thessaloniki

Es sind vor allem die Gespräche mit den Speakern, den Organisatorinnen und Organisatoren, den Leuten aus der griechischen und der deutschen Community, welche mir vom WordCamp Thessaloniki in Erinnerung geblieben sind. Es war toll, sich ausführlich mit Maziar, Babek und Rouzbeh über Diversity in WordPress zu unterhalten. Und es war mir eine besondere Freude, dass ich endlich Evangelia, eine der Hauptorganisatorinnen des WordCamps, persönlich kennenlernen konnte. Außerdem war es einfach schön, alte Bekannte wie Takis, Aleksandar oder Gerasimos, die ich schon vom WordCamp Athen 2016 kannte, oder auch Fotis, den ich während des WordCamps in Belgrad kennenlernen durfte, wiederzusehen.

Bei einem Recap eines so tollen WordCamps ist es schwierig, nichts unter den Tisch fallen zu lassen. Und sicher habe ich vergessen, tausend Leute und Dinge zu erwähnen. Mein Dank geht deshalb an alle Organisatorinnen und Organisatoren dieser wundervollen zwei Tage. Im Mai findet das WordCamp in Athen statt. Ich weiß nicht, ob ich es diesmal wieder schaffe, nach Griechenland zu kommen. Es würde mich freuen, wenn ich irgendwo doch noch die Zeit und das Geld für die Reise auftreiben könnte. An dieser Stelle auch noch einmal Danke an Inpsyde dafür, dass sie meine Reise- und Übernachtungskosten für das WordCamp Thessaloniki 2018 übernommen haben!