Die Story von Adminimize: Von der Plugin-Idee zu 2 Millionen Downloads

„Es ist der ganz normale (Alltags-)Wahnsinn, der die Leute zu den kreativsten Ideen bringt.”

In diesem Beitrag feiern wir zusammen mit Inpsyder Frank Bültge 2 Millionen Adminimize Downloads. Das Plugin ermöglicht Usern das WordPress Backend ganz nach eigenen Wünschen zu reduzieren, um verschiedenen Nutzerrollen einen guten Überblick zu verschaffen. Frank erzählt im Interview, wie das Plugin entstanden ist und was ihn als Plugin-Entwickler angetrieben hat.

Was ist Adminimize?

Adminimize bietet die Möglichkeit, bestimmte Teile des WordPress Backends zu verstecken und sorgt dadurch für mehr Übersichtlichkeit. Das Plugin greift damit ein ganz zentrales Problem von WordPress an: Das unaufgeräumte Backend. Hier haben sowohl Privatanwender und Blogger als auch gewerbliche Nutzer große Probleme. 

Adminimize ist interessant für alle möglichen Anwender. Die meisten User behalten durch Adminimize die Übersicht über sehr komplexe Webseiten mit vielen unterschiedlichen Nutzerrollen. Ein Beispiel: Es arbeiten zwei Personen am Inhalt derselben Webseite. Sie haben dieselben Rechte, aber eine Person arbeitet nur an Blogbeiträgen während die andere Inhalte für statische Seiten erstellt. Mit Adminimize kann ich jeweils die Bereiche des Menüs im Backend ausblenden, die für die Arbeit der jeweiligen Person nicht relevant sind. Adminimize ersetzt dabei keine Sicherheits- oder Berechtigungskonzepte. Das Ziel ist einfach eine bessere Übersicht.

Wie kam dir die Idee zu Adminimize?

Die ursprüngliche Idee ist nicht von mir, sondern von Erik Meyer. Ich selbst habe damals als Webentwickler gearbeitet und wollte für einen Kunden eine Lösung finden, die es für die Nutzer der Seite einfacher machen sollte, das zu sehen, was sie in ihrer Rolle betrifft. Man sollte nur das sehen, was man braucht.

Als ich nach einer Lösung gesucht habe, bin ich auf Eriks Arbeit gestoßen. Erik hatte ein ganz ähnliches Ziel, nämlich das Backend für eine bessere Übersicht anzupassen, allerdings nicht durch die Reduzierung bzw. das Verstecken von unerwünschten Elementen, sondern durch das Verändern der Menüstruktur. Ich habe ihn kontaktiert und auf der Basis seines Codes sozusagen die Grundlage für das heutige Plugin entwickelt. Der Name Adminimize kam von Erik. 2008 habe ich das Plugin dann veröffentlicht und der Community zur Verfügung gestellt.

Der Vorteil von Adminimize war und ist, dass es viele Optionen zur Anpassung liefert und dabei sehr kompatibel mit anderen Plugins oder neueren WordPress-Versionen ist. Das macht es weniger wartungsintensiv als andere Lösungen. Und das war auch mein Ziel. Ich wollte eine einfache Lösung, die in ganz unterschiedlichen WordPress-Umgebungen funktioniert, denn jedes WordPress Backend ist anders.

Hättest du dir damals vorstellen können, dass Adminimize so erfolgreich werden würde?

Ich denke über sowas gar nicht nach. Ich baue Sachen, weil ich oder jemand anderes eine Lösung für ein Problem braucht. Es ist der ganz normale (Alltags-)Wahnsinn, der die Leute zu den kreativsten Ideen bringt.

Was war deine Motivation dahinter?

Wie beim Handwerken – eines meiner Lieblingshobbies – sieht man in der Entwicklung gleich ein Resultat. Man hat etwas aus eigener Kraft erschaffen. Das motiviert mich sehr.  

Das Erstellen von Plugins war für mich wegen des großen Lerneffekts immer interessant. Vor allem, wenn man etwas sieht, das man vor ein paar Jahren entwickelt hat, merkt man, dass man viel dazugelernt hat und heute vielleicht auch einiges anders machen würde. Es ist wie bei einem Möbelstück. Das erste selbstgebaute Regal ist hier und da etwas schief. Je mehr man gemacht hat, desto besser wird das Ergebnis.

Wie hat sich Adminimize über die Zeit entwickelt?

Am Anfang habe ich das Ausblenden der nicht erwünschten WordPress-Bereiche statisch gelöst. Nach und nach habe ich mehr Optionen zur eigenen Anpassung hinzugefügt.

Vor allem diese Optionen sind über die Zeit gewachsen und das Plugin ist von der ersten Idee bis heute viel dynamischer geworden. Jeder User hat verschiedene Nutzerrollen, Plugins und Menüpunkte im WordPress Backend. Damit Adminimize für alle gut funktioniert, wird das Backend-Menü vom Plugin zunächst eingelesen. Es erkennt sozusagen die jeweilige Menüstruktur und liefert dem Anwender dann die Option, die vorhandenen Bereiche ganz nach eigenem Ermessen auszublenden. Menüpunkte, die nicht ausgelesen werden können, weil sie nicht nach WordPress-Standard implementiert wurde, können per Custom-Einstellungen hinzugefügt und so auch mit Adminimize ausgeblendet werden.

Was hat dich angetrieben, das Plugin über so lange Zeit am Leben zu erhalten?

Das ist ehrlich sagen nicht immer einfach. Ich selbst nutze Adminimize schon länger nicht mehr, weil ich es für meine Arbeit einfach nicht mehr brauche. Aber es gibt so viele Anwender in der WordPress Community, für die ich das Plugin erhalten möchte. 

Aber ich habe neben meiner Arbeit nicht immer genug Zeit. Zum Glück ist Adminimize ein Community-Produkt. Deshalb hat die Community auch die Chance, selbst etwas daran zu verbessern und sich gegenseitig Support zu liefern. Ich würde mich über jede Mithilfe freuen. Der Code steht zur freien Verfügung: https://github.com/bueltge/adminimize. Es gibt auch eine unfertige Refactor-Version: https://github.com/bueltge/adminimize/tree/refactor.